Viele Menschen, die beruflich keinen Kontakt zur Wirtschaftsinformatik haben, tun sich etwas schwer damit, einzuordnen, was in diesem Bereich überhaupt gearbeitet wird. Auch Ansätze über Prozessoptimierung, Digitalisierung oder elektronische Umsetzung von Anforderungen aus der Betriebswirtschaftslehre sind für viele praktisch wenig greifbar. Oftmals dürfte das aber eher an einem rein kommunikativen Hemmnis liegen. Das Praxismodell Gartenbeleuchtung veranschaulicht die Grundansätze dafür recht gut.
Eine strategisch ausgelegte Gartenbeleuchtung
Früher wurden im Garten dort Lampen aufgestellt, wo das Stromkabel gerade noch hinkam. Ihr Licht war sehr grell oder viel zu schwach. Seinen Zweck erfüllte es nur begrenzt. Solar Laternen kamen auf den Markt und plötzlich waren zwei Randbedingungen verschwunden, nämlich die Position des Stromkabels sowie die Energiebeschaffungskosten, also die Stromkosten. Bis dahin waren die Beleuchtungen sicherlich optimiert, allerdings eben unter stark einengenden Randbedingungen. Durch die geänderten Randbedingungen kann völlig neu optimiert werden, ohne dabei auf die Erkenntnisse der Zeit davor zu verzichten. Im Konkreten können diese energiesparenden Lampen nun überall aufgehängt oder angebracht werden, nicht nur in Kabelnähe. Die Stromkosten sind kein Kriterium mehr dafür, das Licht abzuschalten. Die Lampen können ihren Zweck besser erfüllen.
Digitalisierung in der Wirtschaft analog zur Optimierung mit Solar Laternen
So ähnlich wie die Optimierung der Gartenbeleuchtung funktioniert Wirtschaftsinformatik. Früher hat jeder Betrieb einzeln so gewirtschaftet, wie es ging und wie es die vorhandenen Informationen zuließen. Umweltschutz konnte dabei besonders in Wachstumsphasen kaum berücksichtigt werden. Durch die Digitalisierung sind plötzlich zwei Randbedingungen verschwunden, nämlich die stark begrenzt existierenden Informationen sowie der hohe Aufwand, diese nutzbar zu machen und im rechten Moment vorliegen zu haben. Durch die geänderten Randbedingungen können nahezu alle Wirtschaftsprozesse neu optimiert werden. Die vorherigen Optimierungen haben funktioniert und waren für ihre Zeit gut. Aber durch die Digitalisierung existieren sehr viel mehr Informationen, beispielsweise wie lange Solar Laternen tatsächlich mit einer Aufladung leuchten, und sie sind schnell verwendbar.